Logo Bergbrüderschaft Thum e.V.



Bilder aus
vergangenen Jahren
(öffnet in neuem Fenster)




















Counter

Startseite - unser Verein - Verein Aktiv - Mitglieder - Presse - Kontakt - Links - Impressum

Schachthutgeschichten


  Der Countdown läuft, liebe Freunde der Thumer Stadt- und Bergbaugeschichte. Bis zu unserem historischen Jubiläum 2016 ist es nicht mehr weit.
Ab jetzt erscheint hier jeden Monat eine Kurzgeschichte, Sage, oder ein historisches Datum zum Thema „ Thumer Stadt- und Bergbaugeschichte“, oder etwas Aktuelles über unsere Vereinsarbeit.
 
 
die vorerst letze Geschichte
Juli 2016
 
 

Wir fahren mit unserer Zeitreise durch 400 Jahre Vereinsgeschichte der Bergbrüderschaft Thum fort. Die letzte Geschichte endete mit dem Verkauf der großen Zinnkanne. Laut Festschrift, anläßlich des 350jährigen Bestehens der Bergbrüderschaft im Jahre 1966, wurde das gute Stück 1918 für 650 Mark verkauft. Das scheint aber so nicht richtig zu sein. Einem Schriftstück aus dem Jahre 1939 entnehmen wir, daß der große Zinnkrug am 15.03.1919 an den Chemnitzer Altertumshändler Kretzschmar für 1575 Mark verkauft wurde.

1923

Nach dem 1. Weltkrieg war der Dollar der Maßstab allen Handelns geworden und das deutsche Geld verfiel. Die Inflation hatte den Verkauf des wertvollen Zinnkruges sinnlos gemacht. Die gesperrten Sparkassenbücher, die man den Mitgliedern aus dem Erlöß eingerichtet hatte, wurden aufgelöst. Es war plötzlich alles wertlos geworden und der Traum der Bergbrüder, einmal eine Rücklage für die letzte Schicht zu haben, war ausgeträumt.

1927

Der große Zinnkrug wird rein zufällig in einer Baden – Badener Antiquitätenhandlung entdeckt. Der Mann, der ihn wiedererkannte, hatte durch seine Verwandschaft in Thum einen gewissen Bezug zur Thumer Bergbautradition. Er nahm sofort Kontakt mit der Bergbrüderschaft auf und leitete Verhandlungen ein. Die Thumer Bergbrüder spendeten Geld und konnten die Kanne somit zurückkaufen. Am 04.12.1927 war sie wieder Eigentum der Bergbrüderschaft Thum.

1930

Bergmännische Vereine schließen sich zum Verband Obererzgebirgischer Berg, - Knapp – und Brüderschaften zusammen. Die erste Versammlung wurde im Frohnauer Hammer abgehalten.

1934

Das 300jährige Bestehen der Bergbrüderschaft im Jahre 1916 fand im kleinsten Kreis und in aller Stille statt. Der 1. Weltkrieg tobte. In den 20er Jahren strebten die Bergbrüder und die Thumer Bevölkerung danach, das Vereinsleben und die Bergmännischen Traditionen neu zu beleben. Schließlich gipfelten die Bemühungen unter Bergbruder Bernhardt Kießling (Vereinsführer von 1933 bis 1953) in der Organisation eines Bergfestes. Vom 16. bis 17.06.1934 fand das 5. Bezirks – und Bergfest des Verbandes Obererzgebirgischer Berg, - Knapp – und Brüderschaften in Thum statt.

1945

Für die Endphase des 2. Weltkrieges werden alle erdenklichen Reserven zusammengekratzt. Metallsammlungen werden organisiert und schließlich wird der kleine Zinnkrug zur Zinnsammlung nach Annaberg gegeben. Der große Zinnkrug und die Lade waren versteckt worden. Die alte Vereinsfahne und einige andere wertvolle Dinge des Vereins wurden in der Kirche durch einen Treffer einer Fliegerbombe zerstört.

1950

Die Bergbrüderschaft organisiert sich nach den Schrecken des 2. Weltkrieges neu. Bernhardt Kießling hatte die Heiligtümer zusammengehalten und einem Neuanfang stand nichts im Weg. Heinz Quasdorf, Rudi Schreiter und Rudi Emmerlich kamen dazu, 1951 noch Siegfried Tauchnitz.

1957

Die Bergbrüderschaft Thum wird in den Kulturbund der DDR eingegliedert. Am 03.03. empfängt der Verein seine neuen Statuten.

1965

Der als eingeschmolzen geglaubte kleine Zinnkrug wird von Bergbruder Rudi Drechsel im Wachturmmuseum in Geyer ausfindig gemacht. Nach Verhandlungen mit dem Museumsbeirat Herrn Polmer gelangte die Zinnkanne am 11.12.1965 wieder in den Besitz der Bergbrüderschaft Thum.

1991

Die Statuten werden aktualisiert und in einer Satzung zusammengefaßt. Am 19.03. wird die Bergbrüderschaft Thum beim Kreisgericht Zschopau in das Vereinsregister unter der Nummer VR 176 eingetragen.

1992

Im Verein wird die Arbeitsgruppe "Thumer Altbergbau" gegründet. Sie besteht noch heute und hat durch ihre Arbeit auch das öffentliche Interesse am längst vergangenen Bergbau in Thum wiedergeweckt.

2016

Die Bergbrüderschaft besteht seit mindestens 1616 ununterbrochen. Von 1712 bis zum heutigen Tag haben 98 Vereinsvorsitzende dazu beigetragen, daß der Bund hält und die Bergmännische Tradition, der Zusammenhalt und die gegenseitige Achtung weiterlebt, egal wie schwer die Zeiten sind.

Im Juni feierten wir dieses Jubiläum mit einem Festwochenende. Unserer besonderer Dank gilt der Bergkapelle Thum, die ihr 50jähriges Bestehen feierte und dieses Fest mit uns vorbereitete und organisierte. Weiterhin danken wir allen Sponsoren und Helfern, die das Fest so vortrefflich gelingen ließen und schließlich allen Gästen, die diese Veranstaltung mit großem Interesse angenommen haben.

 

(Text V.H. Bergbrüderschaft Thum e.V.)

 
       
  alle Geschichten ab April 2012 -HIER-
Link öffnet im neuen Fenster