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Hier findet man alle
Pressemitteilungen, die sich bei uns in den letzten Jahren
angesammelt haben.
(ACHTUNG:
Pressemitteilungen nicht im Original, aber textlich identisch)
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Schwerer Raub in Thum
Wertvolle Bergbaurelikte aus
Vereinszimmer gestohlen
THUM (ULI).
Unbekannte Täter entwendeten in der
Zeit vom 1. bis zum 5. März aus dem Vereinszimmer der Thumer
Bergbrüderschaft in der ehemaligen Jugendherberge an der Annaberger
Straße eine 80 x 65 x 50 Zentimeter große Bergmannslade (siehe Foto)
mit aufgesetzten Verzierungen und Eisengriffen. Die Lade wurde im
Jahre 1617 gebaut. In ihr befanden sich nach Informationen der
Polizei eine Zinnweihkanne mit drei Bechern (verziert mit
Bergbaumotiven), altes Bergbaumaterial (Nachweisbücher über
erbrachte Erträge) und ein rund 60 Zentimeter großer Bergmann mit
einer Lanze aus Kupfer. Dieser Bergmann ist etwa einhundert Jahre
alt und ein Geschenk vom Bergbruder Bernhard Kießling. Desweiteren
ließen die Einbrecher einen etwa 80 bis 100 Zentimeter großen
Bergmann mitgehen. Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um
Mithilfe bei der Aufklärung dieses Diebstahles. Wem in den
zurückliegenden Tagen die beschriebenen Gegenstände zum Kauf
angeboten wurden bzw. wer Kenntnis über ihren Aufenthalt hat, sollte
sich an die Polizei unter Telefon……………wenden.
(Quelle: Freie Presse März 1996)
Achtung!
Wir bitten um Mithilfe bei der Suche. Bei Informationen über den
Aufenthaltsort der Gegenstände stehen wir jederzeit zur Verfügung.
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Für Touristen Hauptquartale auf
Bestellung…
381. Hauptquartal der Thumer
Bergbrüderschaft eingeläutet – Kurt Seifert ist seit 50 Jahren
Vereinsmitglied
THUM (LM).
Mit einem Berggottesdienst in der Thumer St.-Annen-Kirche wurde am
Sonntag das 381. Hauptquartal der Thumer Bergbrüderschaft
eingeläutet. Seit ihrer Gründung im Jahre 1616 hält die
Bergbrüderschaft ihr Quartal traditionsgemäß am Sonntag vor
Fastnacht ab.
Zur eigentlichen Jahresversammlung
im Ratskeller konnte Ladenvater Rudi Schreiter wiederum ein durchaus
erfolgreiches Jahresresümee ziehen. So wurden 1996 insgesamt zehn
Mitgliederversammlungen durchgeführt. Ebenso nahmen Thumer
Bergbrüder an entsprechenden Tagungen beim Landesverband teil.
Traditionell weilten Abordnungen zu den Hauptquartalen der
Geyerschen und Ehrenfriedersdorfer Bergbrüder. Was die Bergparaden
betrifft, so waren die Thumer bei neun Aufzügen mit dabei.
Der Ladenvater verwies unter anderem
auch auf gemeinsame Exkursionen, wie zum Beispiel zum Schaubergwerk
„Zum Tiefen Molchner Stolln“ in Pobershau. Nicht unerwähnt ließ er,
dass bei allem auch die kranken Bergschwestern und Bergbrüder nicht
vergessen wurden.
Doch der Vorsitzende konnte nicht
nur Gutes berichten. So erinnerte er an den Diebstahl der alten
Berglade im vergangenen Jahr. Unter anderem verschwanden dabei alte
Bergbauzeichnungen, Zinngegenstände und ein über 100 Jahre alter
Bergmann aus Kupfer. „Wir hoffen, dass der Fall aufgeklärt wird und
die Sachen eines Tages wieder auftauchen“, zeigte sich Rudi
Schreiter optimistisch.
Während der Hauptversammlung konnten
sieben der insgesamt 40 Mitglieder für langjährige Mitarbeit im
Verein geehrt werden. Auf eine 50 jährige Mitgliedschaft im
Traditionsverein kann dabei Kurt Seifert verweisen. Blumen und
Glückwünsche unter anderem auch vom Bürgermeister Klaus Schubert gab
es auch für die Senioren unter den Bergbrüdern Heinz Stoll, Otto
Wenzeck und Rudi Schreiter. Sie legten aus Alters- und
Gesundheitsgründen ihr Amt im Vorstand nieder. Als neuer
Vorsitzender wird nunmehr Uwe Opitz die Geschicke der Brüderschaft
leiten, als Stellvertreter Peter Lasch fungieren. Die Aufgabe des
Schatzmeisters übernahm Volker Hahnel. Neuaufnahmen gab es zum, 381.
Bergquartal nicht. Die Kinder- und Jugendgruppe ist jedoch gut in
die Reihen der erfahrenen Bergbrüder integriert.
Zu Gast bei der Jahresversammlung
waren auch Abordnungen der Brüderschaften aus Ehrenfriedersdorf und
Geyer. Siegfried Schilling überbrachte als Vorsitzender die Grüße
des Sächsischen Landesverbandes im Bund Deutscher Bermanns-, Knapp-
und Hüttenvereine. In seinen Ausführungen ging Schilling auf die
Bedeutung der bergmännischen Traditionspflege in puncto Tourismus
ein. Er warnte in diesem Zusammenhang aber auch vor negativen
Tendenzen, die vom Bereich des Tourismus und Fremdenverkehrs
ausgehen. So könne es nicht angehen, dass zur touristenwirksamen
Vermarktung beispielsweise schon Hauptquartale auf Bestellung
angeregt wurden, kritisierte Schilling.
Das Bergquartal sollte Anlass genug
sein, um auf einige Eckdaten des Thumer Bergbaus einzugehen: 1407
wurde der Bergbau der Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Trotz
Zeitweiser reger Betriebsamkeit erreichte er freilich nie die
Bedeutung wie in den anderen Bergstädten des Greifensteingebietes
Geyer oder Ehrenfriedersdorf. Zu dieser Zeit waren in der Stadt 24
Stollen in Betrieb.
Seit 1863 gehört alle
Bergbauherrlichkeit in Thum der Vergangenheit an.
(Quelle: Freie Presse)
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Bergbarde als originelles
Aufnahmegeschenk
Hauptquartal der Thumer
Bergbrüderschaft eingeläutet
THUM (LM).
Mit einem Berggottesdienst in der Kirche St. Anna wurde vorgestern
das 382. Hauptquartal der Thumer Bergbrüderschaft eingeläutet.
Wesentlichen Anteil an der Gestaltung des Gottesdienstes hatte die
Thumer Bergkapelle. Seit 1616 hält die Brüderschaft ihr Quartal
traditionsgemäß am Sonntag vor Fastnacht ab. Bis vor einigen Jahren
gab es dabei auch einen Umzug durch die Stadt.
Mehr Gemeinsamkeit bei
bergmännischem Brauchtum
Diese Tradition sollte der Verein
nach Meinung des Vorsitzenden des Sächsischen Landesverbandes im
Bund Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, Siegfried
Schilling, wieder aufleben lassen. Zum eigentlichen Hauptquartal am
Sonntagnachmittag im Erzgebirgischen Hof sprach der Vorsitzende
dieses Thema im Zusammenhang mit der Traditionspflege an. Überhaupt
appellierte Schilling an die Brüderschaften im Greifensteingebiet,
alte bergmännische Veranstaltungen auch gemeinsam wieder aufleben zu
lassen. Gleichzeitig schlug er vor, auf örtlicher Ebene – so bei
Einrichtungen des Fremdenverkehrs oder im Gewerbe – fördernde
Mitglieder und Sponsoren zu gewinnen. Nun, die Thumer Bergbrüder
nahmen am Samstag Pfarrer Uwe Winkler und Bürgermeister Klaus
Schubert als Ehrenmitglieder in Ihre Reihen auf. Beide bekamen,
quasi als Aufnahmegeschenk, eine Bergbarde. Für 35 jährige
Mitgliedschaft im Traditionsverein konnte Otto Wenzek geehrt werden.
Auch eine Neuaufnahme hatte die Brüderschaft zu verzeichnen. Uwe
Opitz, seit einem Jahr Ladenvater und Vorsitzender der Thumer
Bergbrüderschaft, berichtete unter anderem von der Teilnahme an
sechs Bergparaden. Ebenso wurden sieben Mitgliederversammlungen
durchgeführt. Nicht unerwähnt ließ er die Teilnahme am
Jahresabschlussgottesdienst und würdigte ebenso die Arbeit der
Jugendgruppe.
Interessenten sind jederzeit
willkommen
In diesem Jahr sind die Bergbrüder
an der 725 – Jahr – Feier von Gelenau beteiligt. Ebenso stehen der
Tag der Sachsen und verschiedene Bergparaden auf dem Programm. Klaus
Schubert brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die gute
Nachwuchsarbeit fortgeführt wird. Uwe Winkler würdigte die
Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde. Auch die Gäste der
Brüderschaft aus Geyer wünschten sich eine weitere gute
Zusammenarbeit. Edgar Heinrich von der Berggrabebrüderschaft
Ehrenfriedersdorf gab ob der gelichteten Reihen im Verein den
Ratschlag, für den Nachwuchs auch in den Schulen zu werben. Der
Thumer Traditionsverein zählt derzeit noch 28 Mitglieder.
(Quelle: Freie Presse)
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Gemeinsamer Kirchgang im Habit
Mitglieder der Thumer
Bergbrüderschaft gedenken verstorbenen Zunftgenossen
THUM (LM).
Mit einem Kirchgang im Habit, der Paradekleidung der Bergleute,
ehrten am letzten Tag des alten
Jahres die Mitglieder der Bergbrüderschaft Thum ihre
verstorbenen Zunftgenossen. Rudi Schreiter, einst langjähriger
Ladenvater und Vorsitzender des 1616 gegründeten Traditionsvereines,
berichtete, dass allein in den letzten beiden Jahren sechs
verdienstvolle Mitglieder verstarben. Der
Jahresabschlussgottesdienst in der Thumer St. – Anna – Kirche war
zugleich der Jahresabschluss für die Vereinsmitglieder. Ganz früher,
so Rudi Schreiter, sei ein Kirchgang zu Silvester für die Thumer
Bergleute Tradition gewesen. Die Brüderschaft, die seit ihrer
Gründung ununterbrochen besteht, zählt heute noch 30 Mitglieder,
wobei ein Zuwachs an Interessenten dem Verein gut zu Gesicht stünde. Im zu Ende
gegangenen Jahr nahmen die Thumer Bergbrüder an sechs Bergparaden
teil. Der Traditionsverein
pflegt enge Verbindungen vor allem zu den Bergbrüdern von
Ehrenfriedersdorf und Geyer. Zwar erreichte der Bergbau in Thum nie
die Bedeutung wie in den anderen beiden Orten, war jedoch teilweise
recht rege. 1407 wurde die Gewinnung von Zinn- und Kupfererz sowie
silberhaltigem Bleiglanz in Thum erstmals urkundlich erwähnt.
Überlieferungen zufolge besaß die Stadt in Vorzeiten 24 Stollen und
zwei gangbare Pochwerke. Seit 1863 gehört der Thumer Bergbau der
Vergangenheit an. Vereinzelte versuche, später alte
Bergbauherrlichkeit wieder aufleben zu lassen, schlugen fehl. Am
Nordrand des Greifensteinmassivs breiten sich die noch bis heute
sichtbaren Zinnseifen aus, mit denen die Stadt das größte
zusammenhängende Seifengebiet der Greifensteinregion besitzt.
(Quelle: Freie Presse)
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Thumer Bergbau aus dem
Dornröschenschlaf holen Bergbrüder wollen Orte bergbaulichen Geschehens markieren
Thum.
„Um den Thumer Bergbau der Öffentlichkeit nahe zu bringen gibt es
unsererseits viele Ideen, und mit unserem jetzigen Mitgliederstamm
könnte in nächster Zeit so manche Vorstellung verwirklicht werden.“
Das betonte Ingrid Seifert, Geschäftsführerin der Bergbrüderschaft
Thum im Gespräch mit der „Freien Presse“. Sie verweist dabei vor
allem konkret auf das Aufstellen von Hinweistafeln an Orten
bergbaulichen Geschehens in Thum, etwa nach Art eines Lehrpfades.
Allerdings, so wissen die Bergbrüder, steht bis dahin noch reichlich
Aktenwälzerei auf dem Programm. Immerhin war der Thumer Bergbau
nicht ganz unbedeutend. Zu Blütezeiten waren in der Stadt bis zu 24
Stollen in Betrieb. Zudem kann Thum auf das größte zusammenhängende
Zinnseifenareal im Greifensteingebiet verweisen. Seit 1863 gehört
jedoch die Bergbauherrlichkeit in der Stadt der Vergangenheit an.
Zum jüngsten, inzwischen 385.
Hauptquartal, des seit 1616 ununterbrochen bestehenden Vereins
konnten die Bergbrüder und Bergschwestern ein erfolgreiches Fazit
ziehen. Neben der Teilnahme an sieben Bergaufzügen, wie in Freiberg,
Chemnitz und natürlich in der Heimatstadt, standen im vergangenen
Jahr auch allerhand andere kulturelle und sportliche Aktivitäten auf
dem Programm. So konnte die Mannschaft der Brüderschaft beim
Bergmeisterpokal in Freiberg, bei einem Wettbewerb mit
Grubenholzsägen und Stiefelwettziehen, einen zweiten Platz hinter
Schneeberg belegen.
Einen Blick voraus werfend, betonte
die Geschäftsführerin, dass es in diesem Jahr für den Verein eine
überaus positive Veränderung geben wird. Im Septemberbeziehen die
Bergbrüder Ihr eigenes Vereinsdomizil im Haus des Gastes. „Dabei
haben wir uns entschlossen, den Raum einmal pro Woche für einige
Stunden der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um über den Verein
zu informieren“, berichtete Ingrid Seifert. Für die mittlerweile 34
Mitglieder zählende Gemeinschaft sei dies auch ein Schritt zur
Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit, so die Geschäftsführerin.
Bei der Wahl des Vorstandes blieb
alles beim Alten. Erster Vorsitzender der Brüderschaft und
Ladenvater ist Peter Lasch. Klaus Seifert fungiert als
Stellvertreter. Ehrungen gab es für langjährige Mitgliedschaft in
den Reihen der Bergbrüder. Siegfried Tauchnitz schrieb 50 Jahre
Vereinsgeschichte mit, Siegfried Gnauck 40 Jahre. Peter Jäger wurde
für 20-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Ein Grund zur Freude: Mit Heike
Vogel, Mike Seifert und Mario Fritzsche sind drei neue Mitglieder in
die Reihen der Bergbrüderschaft aufgenommen worden. (lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 08.03.2001)
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Der Historie auf den Grund gehen
Arbeitsgruppe Altbergbau in der
Brüderschaft Thum soll Geschichtsforschung treiben
Thum.
Mit der Gründung einer Arbeitsgruppe Altbergbau innerhalb der
Bergbrüderschaft Thum will die seit 1616 bestehende Vereinigung dem
historischen Bergbau in der Stadt auf den Grund gehen. Das berichtet
die Geschäftsführerin der Brüderschaft, Ingrid Seifert, nach dem
Hauptquartal, das traditionell am Sonntag vor Fastnacht durchgeführt
wird. Allerdings will gut Ding Weile haben. Unterlagen über Thumer
Bergbau, der seit etwa 1860 der Vergangenheit angehört, sind nämlich
Mangelware.
Selbst in Freiberg gehören
Risskarten aus Thum eher zu den Ausnahmen, Hinzu kommt, dass
bergbauliche Anlagen von den Altvorderen teilweise nicht ausreichend
dokumentiert wurden. Unklarheit über die Lage der Stollen herrscht,
ha bei vorhandenen Schriftstücken sogar ihre Bezeichnungen
verwechselt wurden. Dennoch soll demnächst eine Art Gedenkstein oder
Gedenktafel an den Thumer Bergbau erinnern. Dabei will sich der
Verein zuerst dem Blei- und Silberzecher - Stolln, auch St. – Niclas
– Stolln genannt, widmen. Die Anlage, die vom Stadtzentrum aus nahe
dem Fußweg nach Auerbach in Richtung Friedhof führt, machte in der
„Neuzeit“ mehrfach auf sich aufmerksam. So kam es 1989 zu einem
Einbruch auf einem Grundstück an der Kirchstraße. Im Herbst 1999
musste der Stollen wegen Straßenbaumaßnahmen im Bereich Stollberger
Straße gesichert werden. Ein Einbruch an einem vermutlichen
Lichtloch reichte damals bis fast zwei Meter unter die Straße.
Der Stolln, 1451 als Förderstätte
mit hoher Ausbeute erwähnt, war bis 1857 in Betrieb. Anregungen in
die Richtung, dem Thumer Bergbau endlich ein Denkmal zu setzen,
kamen unter anderem von Pfarrer Uwe Winkler. Bürgermeister Klaus
Schubert sicherte die Unterstützung der Stadt bei dem Vorhaben zu.
Über die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit konnte der
Traditionsverein ein positives Fazit ziehen. So stand zum Beispiel
die Teilnahme an Bergparaden in Chemnitz, Thum, Stollberg,
Marienberg und Annaberg im Programm. Besondere Freude herrscht
natürlich darüber, dass die Bergbrüder im Herbst vorigen Jahres ihr
eigenes Domizil im neuen Haus des Gastes beziehen konnten. Ingrid
Seifert informiert darüber, dass dort jeden Mittwoch von 16 bis 18
Uhr der „Mittwochstreff“ über die Bühne geht, bei dem jeder
willkommen ist.
Seit dem Quartal ist die
Brüderschaft um ein Mitglied reicher. Patrick Hahn wurde mit einem
kräftigen Schluck aus der Brüderschaftskanne aufgenommen.
Personalmangel gibt es im Verein, der 32 Mitglieder und 14
Jungknappen zählt, nicht.
„Allerdings fehlen uns bei Paraden
gestandene Mannsbilder im Mittelalter“, sagte Ingrid Seifert
schmunzelnd. (lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 14.02.2002)
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„Aufzeichnungen gibt es nur wenige“
Thumer weihen Bergbaulehrpfad in der
Stadt ein
Thum.
Schon seit einiger Zeit befassen sich die Mitglieder der AG
Altbergbau der Bergbrüderschaft Thum mit der Geschichte des Bergbaus
in der Stadt. Akten wurden durchstöbert, Bürger befragt, in allen
möglichen Unterlagen gesucht. Besonders im März dieses Jahres hatten
sich Klaus Seifert und Volker Hahnel bei ihren Forschungsarbeiten
voll ins Zeug gelegt. Am Samstag konnten eine Übersichtstafel zum
Thumer Bergbau und ein Bergbaulehrpfad in der Stadt eingeweiht
werden. – Ein festlicher Akt, der von der Bergkapelle Thum
musikalisch umrahmt wurde. Auch Abordnungen der Brüderschaften aus
Geyer und Ehrenfriedersdorf waren gekommen.
Neben der Übersichtstafel am Markt
zeugen fünf kleinere Schilder von den Stollen und Schächten sowie
der Thumer Bergbaugeschichte. Diese begann vor über 600 Jahren,
erlebte im 16. Jahrhundert ihre Blüte und zog sich mehr schlecht als
recht bis etwa 1870 hin. Ingrid Seifert, Geschäftsführerin der
Thumer Brüderschaft, geht davon aus, dass später mindestens zehn
Tafeln zum Lehrpfad gehören werden. Am Nordhang der Greifensteine
soll der Anschluss zum Ehrenfriedersdorfer Revier erfolgen. Aber gut
Ding will Weile haben, zumal die Kasse des Vereins durch die
Ausgaben zum Lehrpfad an „Schwindsucht“ leidet. Außerdem legten die
beiden Bergbauforscher bisher ein Rekordtempo vor: Dabei ging es bei
ihrer Arbeit immer zwei Schritte vor und einen zurück.
„Aufzeichnungen vom Thumer Bergbau gibt es nur noch wenige“, so
Ingrid Seifert.
Bürgermeister Schubert verwies auf
die Bedeutung des Bergbaus, dem Thum seit 1469 das Stadtrecht zu
verdanken habe. Mit seiner Bergbauherrlichkeit stand Thum freilich
immer im Schatten der Nachbarstädte Ehrenfriedersdorf und Geyer.
Edle Silbermetalle gab es nicht. Hauptsächlich Arsenkies,
Zinkblende, Zinnstein und silberhaltiger Bleiglanz wurden gewonnen.
Sichtbare Zeugen vom Thumer Bergbau existieren, bis auf das große
Seifengebiet in Richtung Greifensteine, heute kaum noch. Wohl aber
machten die Relikte in der Neuzeit immer wieder auf sich aufmerksam.
1989 brach im Stadtzentrum unmittelbar an der Kirche ein Tageschacht
des Blei- und Silberzecher - Stolln zusammen, im Herbst 1999 mussten
am gleichen Stolln Sicherungsarbeiten im Zuge des Baus der
Stollberger Straße durchgeführt werden. (lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 27.08.2002)
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Bergbrüder setzen 2003 noch mehr auf
Geselligkeit
Einweihung des Lehrpfads ein
Höhepunkt im vorigen Jahr
Thum.
Die Bergbrüderschaft Thum will in
diesem Jahr ihr Vereinsleben noch abwechslungsreicher gestalten.
Dazu soll nicht nur die Pflege des bergmännischen Brauchtums
gehören. „Als nächstes haben wir die Teilnahme an den
Stadtmeisterschaften im Kegeln geplant“, berichtete Ingrid Seifert,
Geschäftsführerin der Brüderschaft nach dem 387. Hauptquartal. Schon
im vorigen Jahr hatten die Thumer mit Fahrradtouren und Kegelabenden
der Geselligkeit im Verein eins draufgesetzt, was viel Lob beim
Landesverband fand. Ihr Hauptaugenmerk will die 33 Mitglieder
zählende Gemeinschaft jedoch auch 2003 auf die Fortführung des
Bergbaulehrpfades und weiteren Forschungen dazu legen. So soll am
Nordhang der Greifensteine der Anschluss ans Ehrenfriedersdorfer
Revier erfolgen. Auch das Gebiet in Richtung Oberthum gilt es noch
zu erschließen. „Aufgrund oftmals fehlender Unterlagen kein leichtes
Unterfangen“, betonte Ingrid Seifert.
Die
AG Altbergbau im Verein investierte 2002 unzählige Stunden Arbeit in
den Ende August eingeweihten Lehrpfad. Dabei legten die Forscher
Rekordtempo vor: Von der Aktensichtung bis zur Aufstellung der
Schautafeln benötigten sie nur sechs Monate. Über die geleistete
Arbeit berichteten die Bergschwestern und- brüder auch den
Abordnungen der Brüderschaften aus Ehrenfriedersdorf und Geyer. Bei
der Teilnahme am Bergstadtfest in Freiberg und am Bergfest in
Ehrenfriedersdorf sowie bei den Wettbewerben um den Bergmeisterpokal
in Schneeberg repräsentierten sie nicht zuletzt die Stadt Thum.
Gleiches trifft für die Weihnachtsparaden in Chemnitz, Marienberg
und Annaberg zu. Vor kurzem
wurde Otto Wenzeck für die 40 jährige Zugehörigkeit zur Brüderschaft
geehrt. Bei der Wahl des Vorstandes erhielten Peter Lasch und Klaus
Seifert wieder das Vertrauen als Ladenvater und stellvertretender
Vorsitzender. (lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 06.03.2003) ---------------------------------------------------------------------
Jahresabschluss in der Kirche
Thum.
Traditionell beschließen die
Mitglieder der Bergbrüderschaft Thum das Jahr mit einem gemeinsamen
Kirchgang. Sie treffen sich heute, 16.15 Uhr vor der Thumer
St.-Annen-Kirche. Der Gang zum Gottesdienst am letzten Tag des
Jahres gehört zu einem alten Brauch, der nach Unterbrechungen vor
einigen Jahren wieder aufgenommen wurde. (lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 31.12.2003) ---------------------------------------------------------------------
Gang in die Kirche gehört dazu
Bergbrüder und –schwestern
erforschen den Beginn der Bergparade in Thum
Thum.
Der Kirchgang der Thumer Bergbrüder zum Abschluss des Jahres hat
eine alte Tradition, wenn auch mit einigen Unterbrechungen. Seit
1999 findet das Zeremoniell wieder regelmäßig statt. So begaben sich
die Bergschwestern- und Brüder auch am Silvesternachmittag 2003,
ganz und gar in Habit gekleidet, in die Thumer St. Annenkirche.
Doch
der Besuch des Gottesdienstes stellt nicht nur einen besinnlichen
Jahresausklang dar. Die Pflege alter Bräuche ist für die 33
Mitglieder und sieben „Jungknappen“ der Brüderschaft überaus
wichtig. Dies erklärt die Geschäftsführerin der Gemeinschaft, Ingrid
Seifert.
Die
seit 1616 ohne Unterbrechungen bestehende Brüderschaft hat in den
vergangenen Jahren ein beachtenswertes Pensum geleistet. So entstand
ein Bergbaulehrpfad im Stadtgebiet, der im vorigen Monat auf dem
Markt durch die Aufstellung eines Huntes erweitert wurde. „ Der
Grubenhunt ist eine Leihgabe des Besucherberg- werkes
Ehrenfriedersdorf“, berichtet Ingrid Seifert. Für die nächste Zeit
ist die Erweiterung des Lehrpfades in Richtung Oberthum geplant.
Ebenso soll der mit Schautafeln versehene Weg eine Fortsetzung
Richtung Greifensteingebiet erfahren, wo er an den
Ehrenfriedersdorfer Pfad angebunden wird. Dort besitzt Thum unter
anderem das größte zusammenhängende Seifengebiet im Areal um die
Greifensteine. „Der Thumer Bergbau, der etwa bis 1870 umging, war
umfangreicher als bisher von manchen Leuten angenommen“, konstatiert
die Geschäftsführerin. Trotzdem tappen die Historiker des Vereins
bei der Erforschung der Geschichte des Bergbaus und der Traditionen
noch hier und da im Dunkeln. Nicht immer existieren alte Akten.
„Zurzeit ist der Verein zudem dabei herauszufinden, wann in Thum die
erste Bergparade stattfand“, verrät Ingrid Seifert. (lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 02.01.2004) ---------------------------------------------------------------------
Traditionshüter werden weniger
Bergbrüderschaft Thum beklagt
Mitgliederschwund – Lehrpfad soll erweitert werden
Thum.
„Uns schwinden die Mitglieder, ein Ende ist nicht in Sicht.“ So
schätzte Ingrid Seifert, Geschäftsführerin der Bergbrüderschaft
Thum, zum jüngsten Hauptquartal überaus kritisch die personelle Lage
im Verein ein. Zwar zählt die Gemeinschaft noch 32 Mitglieder und
acht Jungknappen, doch mussten im vergangenen Jahr fünf Austritte,
darunter von vier Nachwuchsleuten verkraftet werden. Dem steht keine
Neuaufnahme gegenüber.
Weit
entfernte Lehrstellen und plötzliches Desinteresse ließen die
Mitgliederzahlen schmelzen. Dennoch war 2003 ein Jahr, in dem rege
Vereinsarbeit geleistet wurde. Dafür steht nicht nur die Teilnahme
an acht Bergparaden. So wurde zur Vervollständigung des
Bergbaulehrpfades ein Hunt am Ausgangspunkt des geschichtsträchtigen
Weges am Thumer Markt aufgestellt. Gleichzeitig haben die Mitglieder
die Pflege der anheimelnden Ecke im Stadtzentrum übernommen. „Im
Frühjahr soll sie weiter gestaltet werden“, verriet Klaus Seifert,
2. Vorsitzender des seit 1616 ohne Unterbrechung bestehenden
Vereins.
Die
Kultur kommt im Verein auch nicht zu kurz. Ausfahrten, Radtouren
oder die Teilnahme an den Stadtmeisterschaften im Kegeln gehörten
zum Programm der Brüderschaft. Ähnliche Aktivitäten sieht der
Arbeitsplan auch in diesem Jahr vor. Ein Schwerpunkt bleibt aber die
Arbeit der Gruppe Altbergbau. So sollen die Forschungen in Sachen
Thumer Bergbau vorangetrieben werden, um den Lehrpfad in Richtung
Greifensteine und Ehrenfriedersdorf zu erweitern. Dabei hoffen die
Thumer auf die Unterstützung der Berggrabebrüderschaft
Ehrenfriedersdorf. Akribische Kleinarbeit wird notwendig sein, um
Aufschluss über die einstige Bergbautätigkeit in „Oberthum“ zu
erhalten. „Von dort gibt es kaum Aufzeichnungen, vieles basiert auf
Vermutungen“, betont Ingrid Seifert. In diesem Zusammenhang
appelliert sie an die Unterstützung der Einwohner, die mithelfen
sollten, wenn sie Dokumente besitzen.
Mehr
Augenmerk will man 2004 auf die Gewinnung von Mitgliedern legen.
„Wir können dabei nur mit unserer Arbeit überzeugen“, erwähnt die
Thumerin. Apropos Mitglieder: Die kommen sogar aus Mainz, Duisburg
oder Chemnitz. Zur jüngsten Hauptversammlung der Bergbrüder gab es,
wie fast jedes Jahr, Ehrungen für Mitstreiter. Dabei wurden Klaus
Seifert und Eberhard Schwind für eine 20-jährige Mitgliedschaft
geehrt. Peter Lasch erhielt für sein zehnjähriges Engagement in der
Brüderschaft eine Anerkennung. (lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 24.02.2004) ---------------------------------------------------------------------
Bergbaulehrpfad soll 2006 ein
weiteres Stück wachsen
390. Hauptquartal der Thumer
Bergbrüder – Mitgliederzahl sinkt
Thum.
Die Werbung von Mitgliedern und die Traditionspflege stehen bei der
Arbeit der Bergbrüderschaft Thum in diesem Jahr im Vordergrund. Zum
390. Hauptquartal, das die 1616 gegründete Brüderschaft gestern im
Volkshaus abhielt, beklagten Ladenvater und Vorsitzender Peter
Lasch, sowie Schatzmeister Volker Hahnel die schwindende Zahl der
Mitglieder.
Erstmals seit Jahren könne man bei dieser Jahreshauptversammlung
keine 30 Mitglieder mehr aufweisen, gab auch Katrin Hahnel zu
bedenken. Trotzdem sei es gelungen alle neun Bergparaden, an denen
der Verein teilgenommen habe, personell abzusichern. Auch die
Arbeiten am Bergbaulehrpfad der Stadt seien weiter vorangeschritten.
Zu verdanken wäre dies vor allem dem harten Kern.
Die
noch 28 Mitstreiter der Brüderschaft wollen nun kräftig die
Werbetrommel rühren. „Wir müssen die Menschen an ihre Wurzeln
erinnern“, meinte Schatzmeister Volker Hahnel und verwies darauf,
dass das Erzgebirge seine Entwicklung vordergründig dem Bergbau zu
verdanken hat. Den Thumern machen vor allem berufsbedingte
Abwanderungen zu schaffen. Auch wer beruflich stark eingebunden sei,
dem bleibe oft keine Zeit für die Vereinsarbeit, fügte Hahnel hinzu. „Statt in Panik
zu verfallen, müssen wir uns viel mehr Gedanken darüber machen, wie
wir die Vereinsarbeit künftig gestalten können.“, meinte Hahnel mit
Blick auf den 400. Geburtstag der Brüderschaft in zehn Jahren.
2006
wird der Verein mit vielen Aktivitäten aufwarten. Schwerpunkte sind
weitere Arbeiten am
Thumer Bergbaulehrpfad, sowie die Teilnahme an Paraden. Auch
sportlich wollen sich die Bergschwestern und Bergbrüder betätigen.
Im März steht die Teilnahme an den Thumer Stadtmeisterschaften im
Kegeln an; auch eine Pfingstwanderung ist geplant.
Traditionell gab es gestern Auszeichnungen. Peter Jäger wurde für
seine 25 jährige Mitgliedschaft und Andreas Hahn für zehnjährige
Treue zum Verein geehrt.(lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 27.02.2006) ---------------------------------------------------------------------
Ziel: Bergparaden künftig ohne
Fantasietrachten
Vorschrift strebt Authentizität an –
Thumer sehen Gäste in der Pflicht
Thum.
Mit einer Paradevorschrift will der Sächsische Landesverband der
Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine das Tragen von
Fantasietrachten bei Bergumzügen unterbinden. Das erklärte der erste
Schriftführer des Vorstandes vom Landesverband, Bernd Wendekamm,
beim Hauptquartal der Bergbrüderschaft Thum.
Volker Hahnel, Schatzmeister der Thumer, machte allerdings deutlich,
dass die Paradeordnung, die schon einer Dienstvorschrift gleichkäme,
weniger den sächsischen Brüderschaften, sondern vor allem einigen
Gastvereinen vorgehalten werden müsse. „Es kann nicht sein, dass
Vereine aus den alten Bundesländern mit roten Schirmen oder gelben
Regenmänteln aufmarschieren. Auch sie müssen sich an die Regeln
halten“, gab Hahnel dem Vertreter des Sächsischen Landesverbandes
mit auf dem Weg.
Bernd Wendekamm kündigte weiterhin an, dass Vereine, die sich
partout nicht an eine Vorschrift halten, Gefahr laufen, künftig
nicht mehr vom Sächsischen Landesverband zu Paraden eingeladen zu
werden.(lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 03.03.2006) ---------------------------------------------------------------------
Bergparaden - Glanzlichter im Advent
In Chemnitz, Thum und Leipzig zogen
am Wochenende Bergbrüder in ihrem Habit auf – Bergvereine sind an
der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit
Chemnitz.
Der Reigen der großen vorweihnachtlichen Bergparaden wurde am
Samstag in Chemnitz eröffnet. Gestern marschierten hunderte
Mitglieder von Bergmannsvereinen und –kapellen in Thum und Leipzig
auf. Außerdem gab es drei kleinere Bergparaden in Freiberg,
Schneeberg und Zwönitz. Mit dem Vorsitzenden des sächsischen
Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, Henry
Schlauderer, sprach Gabi Thieme.
Freie Presse:
Alle Jahre wieder wollen
viele Kommunen eine Bergparade für Einheimische und Gäste anbieten.
Wie groß war für 2006 die Nachfrage?
Henry Schlauderer:
Es kommen immer mehr Orte auf uns zu. Doch wir sind eigentlich an
unserem Limit. Elf große Paraden des Landesverbandes und mindestens
noch einmal so viele kleinere Aufzüge durch örtliche Vereine finden
bis 23. Dezember statt. Mehr sollten es nicht werden, denn diese
Ereignisse sollen etwas besonderes bleiben.
Freie Presse:
Wird es 2007 Veränderungen
geben?
Schlauderer:
Aue möchte gern eine Bergparade ausrichten. Aber dort haben wir ja
ganz nahe schon die in Schneeberg als älteste überhaupt und auch
eine in Lößnitz. Ich weiß nicht, ob eine solche Konzentration der
Sache letztlich dient. 2007 ist jetzt schon so gut wie verplant.
Freie Presse:
In diesem Jahr fällt der 4.
Advent auf Heiligabend. Bringt Sie das zeitlich in die Bredouille?
Schlauderer:
Sicher. Wir mussten deshalb die große Abschlussparade in
Annaberg-Buchholz mit fast 1000 Teilnehmern auf den Samstag, also
den 23. Dezember vorverlegen. An dem Tag bestreiten wir aber im
ausverkauften Leipziger Gewandhaus auch eine Bergmannsweihnacht.
Außerdem mussten wir Zwickau, das immer am 23. Dezember an der Reihe
ist, anders eintakten.
Freie Presse:
Gibt es noch mehr solcher
Überschneidungen?
Schlauderer:
Ja. Auch gestern haben wir uns geteilt. 380 Bergleute und Musiker
marschierten in Thum. Weitere 530 in Leipzig auf. Am 16. Dezember
müssen wir uns erneut aufteilen. Da stehen das vorverlegte Zwickau
und Schwarzenberg zeitgleich auf dem Programm. Eigentlich soll immer
die Landesstandarde am Anfang jeder Parade marschieren. Wir haben
jedoch nur eine. Die kann man nicht teilen.
Freie Presse:
Ist das Pensum von den vielen
älteren Bergbrüdern überhaupt noch zu bewältigen?
Schlauderer:
Es ist schon schwierig. Von unseren 3000 Vereinsmitgliedern sind nur
1200 bei den Paraden dabei. Der Älteste ist übrigens 93: William
Matthes aus Schneeberg. Vor allem das lange Stehen, Kälte, mitunter
auch Sturm und Regen sind ziemliche Belastungen.
Freie Presse:
Mal
abgesehen vom Zeitfaktor, kann man bei Ihnen einfach eine
Bergparade bestellen?
Schlauderer:
Anfragen kann jeder Ort. Aber er muss auch in der Lage sein, das zu
finanzieren. Pro Teilnehmer sind zwischen 15 und 25 Euro zu
bezahlen, außerdem die Fahrtkosten. In diesem Jahr gab es zum
Beispiel in Mittweida erhebliche Geldprobleme. Ein bisschen haben
wir den Zwiespalt zwischen Wunsch und Möglichkeit auch dadurch
entschärft, dass wir Paraden in manchen orten nur alternierend aller
zwei Jahre durchführen, wie in Leipzig und Dresden, sowie Mittweida
und Frankenberg im Wechsel.
(Quelle: Freie Presse vom 04.12.2006) ---------------------------------------------------------------------
Bergbrüderschaft begrüßt seit langem
wieder neue Mitglieder Thumer
Verein froh über Zuwachs – Fast 400-jährige Geschichte
Thum.
Ein leichtes Aufatmen war am Sonntagnachmittag beim Vorstand der
Bergbrüderschaft Thum spürbar. Erstmals seit mehreren Jahren konnten
beim 392. Bergquartal wieder zwei neue Mitglieder in den Verein
aufgenommen werden. Damit gehören der erzgebirgischen Gemeinschaft,
die es seit 1616 ohne Unterbrechung gibt, 27 Mitstreiter an.
Engagement der Vorfahren macht
Mitstreitern Mut In acht Jahren
feiert die Brüderschaft ihr 400-jähriges Bestehen. Bis zu diesem
Jubiläum gilt es laut dem zweiten Vorsitzenden, Klaus Seifert weiter
kräftig die Werbetrommel für den Verein zu rühren. Die Mitglieder
wollen mögliche Interessenten auch direkt ansprechen. Das Engagement
ihrer Vorfahren mache ihnen dafür Mut. Klaus Seifert erinnerte in
diesem Zusammenhang daran, dass der Brüderschaft 1776 gerade einmal
noch sechs Mitstreiter angehörten. Nachdem Stadt und Verein damals
gemeinsam um das Weiterbestehen der Vereinigung gekämpft hatten,
zählte die Gemeinschaft jedoch zwei Jahre später wieder 30 Leute, so
Seifert. Er wurde am Sonntag bei der Wahl des neuen Vorstandes
übrigens in seinem Amt als stellvertretende Vorsitzender bestätigt.
Vorsitzender der Brüderschaft bleibt Peter Lasch.
Bergbaulehrpfad soll 2008 um zwei
Tafel erweitert werden Die Thumer
Vereinigung, die sich die Pflege bergmännischer Traditionen in der
Stadt auf die Fahnen geschrieben hat und an den einst umfangreichen
Bergbau im Ort erinnern möchte, will in diesem Jahr nicht nur an
zahlreichen Paraden teilnehmen. Nach einer Pause von zwei Jahren
soll auch der Bergbaulehrpfad im Ort erneut erweitert werden. Dazu
kündigte Schatzmeister Volker Hahnel an, dass auf dem Weg in
Richtung Greifensteine zwei neue Informationstafeln vorgesehen sind,
Dort schließe der Lehrpfad an die Nachbarreviere Geyer und
Ehrenfriedersdorf an. Am Nordhang der Greifensteine besaß Thum neben
einigen Gruben auch ein großes Zinnseifengebiet. Im Jahr 1859 wurden
die letzten Bergwerke in der Stadt stillgelegt. In diesen hatten die
Bergleute vor allem Zinn, Blei Kupfer und Arsen abgebaut. (lomü)
(Quelle: Freie Presse vom 05.02.2008)
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„Die Brüderschaft ist ein Familienbetrieb“Familie
Seifert engagiert sich für die bergmännische Traditionspflege
– Hobby
zeit- und arbeitsintensiv – Ohne Frauen geht´s nicht Von Petra Kaden Thum.
Schon ein erster Blick ins gemütliche Wohnzimmer von Ingrid und
Klaus Seifert verrät, welch große Rolle der Bergbau im Leben der
Familie spielt. Neben einer Sammlung von historischen Geleucht
finden sich viele Bücher zu diesem Thema, darunter auch Chroniken
des Thumer Bergbaus.
Die ersten
Erzfunde gab es hier um 1300, weiß Klaus Seifert, der aus einer
Bergmannsfamilie stammt. „Das hat mich schon als Kind geprägt. Mein
Vater war 25 Jahre lang Bergmann, mein Onkel gehörte zum vorstand
der Knappschaft. Also lag es nahe, dass das Interesse an der
Bergbaugeschichte auch bei mit geweckt wurde“, erinnert sich der
56-Jährige, der seit 1984 zu den Thumer Bergbrüdern gehört und sich
seit elf Jahren als zweiter Vorsitzender für die Belange des Vereins
engagiert. Von den 34 erwachsenen Mitgliedern und 13 Frauen. „Ohne
sie geht es nicht“, meint Klaus Seifert: „Viele Knappschaften würden
gar nicht mehr existieren, wenn nicht die Frauen im Habit zu den
Paraden mitmarschieren würden.“ Außerdem sei es gerade in der
Adventszeit wichtig, dass die Familie gemeinsam unterwegs sind,
ergänzt seine Frau Ingrid: “Deshalb ist die Bergbrüderschaft für
viele so etwas wie ein Familienbetrieb. Manche sind über mehrere
Generationen dabei, auch wenn diese Hobby eine Menge Zeit und Arbeit
kostet“ Mindestens zweimal im Monat treffen sich die Mitglieder der
seit fast 400 Jahren existierenden Thumer Bergbrüderschaft, dazu
kommen Veranstaltungen wie Kegelabende, Wanderungen oder Ausfahrten.
Die
Hauptzeit für die bergmännische Traditionspflege beginnt am Samstag
vor dem ersten Advent, wenn in Chemnitz die Saison der Paraden
eröffnet wird. Einen Tag danach gibt es dann auf dem Thumer
Weihnachtsmarkt ein „Heimspiel“. Vor der Kulisse tausender Besucher
marschieren die Knappschaftsmitglieder zusammen mit den acht
Jungknappen auf. Außerdem gehören die Bergaufzüge und Paraden in
Zwönitz, Stollberg und Annaberg zu den festen Terminen in der
Adventszeit. „Weiter weg fahren wir nicht. Die Leute sollen ins
Erzgebirge kommen und hier unsere Traditionen erleben“, sagt Ingrid
Seifert. Dazu gehören neben den Aufmärschen im Habit auch
Forschungen zur Thumer Bergbaugeschichte, die allein schon aus
geografischen Gründen eng mit der Historie der Nachbarstädte Geyer
und Ehrenfriedersdorf verbunden ist.
Auch die
drei Bergbrüderschaften arbeiten gut zusammen, erklärt Klaus
Seifert. „Das war früher alles ein Revier.“ Eine besondere
Überraschung erlebten die Thumer vor sechs Jahren, als das Mundloch
des „Freudiger-Bergmann-Stollens“ wieder entdeckt und gesichert
werden konnte.
Auch wenn
in der Kleinstadt spektakuläre Zeugnisse aus der Bergbaugeschichte
fehlen – es gibt einen Lehrpfad, und auf dem Marktplatz weist ein
Hunt darauf hin, dass hier bis ins 19. Jahrhundert aktiv nach Erz
gesucht wurde. (Quelle: Freie Presse vom 21.10.2010)
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